Utopie als herausfordernde Stadtimagination
Religion und Urbanität in The Handmaid’s Tale

Religion und Urbanität in The Handmaid’s Tale
Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati
Forschungsprojekt an der Kolleg-Forschungsgruppe (KFG): "Religion and Urbanity: Reciprocal Formations" am Max Weber Kolleg der Universität Erfurt, Sommermester 2024
Utopische Ideen tauchen heute rege in politischen Reden, fiktiven Erzählwelten oder filmischen Abhandlungen auf und nehmen in der Populärkultur eine bedeutende Rolle ein. "Utopie" kann dabei als eine herausfordernde Denkwelt, die eine besondere politische und raumtheoretische Reflexion über menschliche Formen des Zusammenlebens leistet, verstanden werden. Utopie ist stets als eine ambivalente Größe zu verstehen, in der positive und negative Entwürfe menschlicher Verhältnisse in eine komplexe Beziehung gesetzt werden.
Dabei fällt auf, dass Utopie als mediale Gattung auf städtische Räume fokussiert: Als verdichtete Imagination menschlichen Zusammenlebens repräsentiert die utopische Stadt kulturelle Vorstellungen. Utopie und Stadt werden im geplanten Projekt als sich bedingende Dimensionen einer Spekulationsform verstanden, die im Laufe der Zeit unterschiedliche inhaltliche Ausformungen annimmt und mediale Adaptionen erfährt. Das Projekt fokussiert auf die Verflechtung von Utopie, Religion und Stadt anhand des Erzähluniversums, das von Margaret Atwoods The Handmaid’s Tale 1985 initiiert wurde und sich zu einem kulturellen Phänomen entfaltet hat.
Publikationen
Pezzoli-Olgiati, Daria, Utopian and Dystopian Cities at Work. Challenging Imaginations of the City in Christine de Pizan’s The Book of the City of Ladies and Margaret Atwood’s The Handmaid’s Tale, in: Rau, Susanne/Rüpke, Jörg (Hg.), Religion and Urbanity Online, https://doi.org/10.1515/urbrel.37172999
Blogbeitrag Researching Fictional Entanglements of Religion and a Dystopian Urban Imagination