Die Rolle von transzendenten Figuren in Disneys Animationsfilm
Diese Forschungsarbeit leistet einen Beitrag zur Untersuchung von Transformationsprozessen von Religion in der zeitgenössischen Kultur in und durch audiovisuelle Medien. Die Studie fokussiert auf die Inszenierung von Familie in Disneys Animationsfilm und fragt nach der Rolle, die religiöse Verweise darin spielen. Filmische Repräsentationen von Religion werden im Hinblick auf ihre Position in der Konstitution und Transformation der inszenierten Familien untersucht, die in diesen filmischen Welten als fundamentale soziale Einheit präsentiert werden. Dabei werden diese fiktionalen Familien durch besondere Erfahrungen von Transzendenz grundlegend verändert und stabilisiert.
Die Arbeitshypothese gründet auf der Annahme, dass Filme, die durch unterschiedliche Kanäle verbreitet werden (z.B. Kino, Heimkino oder Streaming-Dienste), wichtige kulturelle Aushandlungsorte sind, in denen sowohl Familienbilder als auch Vorstellungen von Religion inszeniert, transformiert und adaptiert werden. Das Projekt ist in einen kulturwissenschaftlichen Zugang zu Religion eingebettet. Religion wird als Symbolsystem verstanden, das mit unterschiedlichen Bereichen der Kultur interagiert und eine umfassende Orientierung leistet. Der Film wird im Promotionsvorhaben als audiovisuelle Produktion erkundet, in der existenzielle Fragen ausgehandelt werden. Dabei werden das Vorkommen von Transzendenzerfahrungen und deren Bedeutung für die Filmfiguren besonders berücksichtigt. Mit dem Fokus auf aktuelle, international erfolgreiche Animationsfilme von Disney wird eine spezifische Gattung filmischer Produktion untersucht, die durch ihre weite Verbreitung und ihren transmedialen Charakter besonders einflussreich ist. Das Promotionsprojekt ist Teil des Bayerischen Forschungsverbundes „ForFamily. Empirische Einsichten zu Transformationen, Ressourcen und Aushandlungen“ und fokussiert im Teilprojekt „Die Familie im Film“ auf die Analyse medialer Familienbilder.
Familien zwischen Zuflucht und Zerstörung. Die Bedeutung religiöser Symbolsysteme im Horrorfilm
Das Dissertationsprojekt untersucht Transformationsprozesse und Aushandlungen von Religion und Familie im Film. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung, Umkehrung und Verfremdung normativer Idealvorstellungen von familiären Konstruktionen in Horrorfilmen. Es wird erforscht, wie der Horrorfilm Bezug zu Religion nimmt, um Bilder der Familie zu verhandeln und welche Normen und Werte dadurch repräsentiert und vermittelt werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass Religion und Film kulturelle Symbolsysteme sind, die Orientierung schaffen und Weltbilder entwerfen. Sie interagieren miteinander und entfalten eine symbiotische Wechselwirkung, die mit Blick auf die Familie genauer erforscht werden soll. Methodisch orientiert sich die Arbeit an den verschiedenen Dimensionen des Circuit of Culture nach Stuart Hall, wobei der Repräsentation eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Untersuchung der Repräsentation lehnt sich dabei an die neoformalistische Filmanalyse an. Es werden Filme erforscht, die in einem familiären Umfeld spielen, und die Religion auf unterschiedliche Art und Weise thematisieren. Die ausgewählten Filme wurden für ein breites Publikum produziert und sind innerhalb der letzten 15 Jahre entstanden.
Mit der Analyse der filmischen Repräsentation von dysfunktionalen und verfremdeten Familienbildern und deren Wechselwirkungen mit religiösen Symbolsystemen leistet das Forschungsprojekt einen Beitrag im Feld von Film und Religion. Dadurch wird aufgezeigt, wie der Horrorfilm normative Aushandlungen und Identitätsprozesse anregt und rekurrierende Vorstellungen von Familie und Religion innerhalb der Kultur prägt und formt.
Reel zum Projekt:
Forschungsprojekt Die Familie im Film. Medien als Aushandlungsort von familialen Narrativen, Werten und Transformationen
Räume des Wirklichen – wirkende Räume. Science-Fiction Filme als Deutungsort für existenziell-anthropologische Gegenwartsfragen
In diesem Dissertationsvorhaben wird untersucht, inwiefern Science-Fiction-Filme als eigenständige Repräsentationsformen von Religion verstanden werden können. Religiöse Themen, Motive und Symbole in SF-Filmen gehen auf eine historisch gewachsene Verbindung zurück: Dies wird beispielsweise in der vielfältigen Verwendung von Schöpfungsdarstellungen oder apokalyptischen Motiven in diesem Genre und in der Adaption religiöser Narrative ersichtlich.
Dieses Dissertationsprojet untersucht ausgewählte kineastische SF-Werke im Hinblick auf die Darstellung rekurrierender religiöser Verweise in Verbindung mit dem Motiv des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts. Im Zentrum der Untersuchung stehen nicht nur die entworfenen Weltbilder sondern auch ihr normatives Potential. Eine zentrale Rolle spielt die Frage, wie und als was der Mensch repräsentiert wird. Werden existenzielle Fragen des Menschseins durch seinen technischen Fortschritt normativ beantwortet? Bilden SF-Filme eine Alternativdarstellungen zu religiösen Anthropologien? Wie repräsentieren sie ausgehend von diesen Menschenbilddarstellungen Vorstellungen des Transzendenten?
Die ausgewählten SF-Filme werden anhand eines kulturwissenschaftlichen Verfahrens untersucht. Die Arbeit zielt darauf, die Relevanz der filmischen Repräsentationen für Identitätsbildung und Wirklichkeitsdeutung der Rezipierenden aufzuzeigen. Damit leistet diese Studie einen Beitrag zur Untersuchung gegenwärtiger Auseinandersetzungen mit anthropologischen Sinnfragen, die jenseits von religiösen Institutionen stattfinden.Mit der Analyse der filmischen Repräsentation von dysfunktionalen und verfremdeten Familienbildern und deren Wechselwirkungen mit religiösen Symbolsystemen leistet das Forschungsprojekt einen Beitrag im Feld von Film und Religion. Dadurch wird aufgezeigt, wie der Horrorfilm normative Aushandlungen und Identitätsprozesse anregt und rekurrierende Vorstellungen von Familie und Religion innerhalb der Kultur prägt und formt.