Hildegund-Holzheid-Fonds

Der Hildegund-Holzheid-Fonds an der Evangelisch-Theologischen Fakultät fördert Doktorandinnen in der Pre-Doc-Phase. Angehende Wissenschaftlerinnen werden in der Zeit unterstützt, in der sie Anträge für Stiftungen oder andere wissenschaftliche Einrichtungen vorbereiten, um ein Dissertationsprojekt zu finanzieren.

Der Unterstützungsbetrag umfasst ca. 300 Euro pro Monat und wird für eine Dauer von max. 6 Monaten pro Person ausgesprochen.

Bewerbung:

  • Studentinnen am Ende des Studiums der Theologie, des Lehramtsstudiums Evangelische Theologie oder des Fachs Religionswissenschaft, die sich für eine Dissertationsarbeit interessieren, kontaktieren einen Professor oder eine Professorin und besprechen ihre Ideen mit ihm/ihr.
  • Die Lehrstuhlinhaberin oder der Lehrstuhlinhaber überprüfen die Qualität des Vorhabens und unterstützen die angehende Doktorandin beim Verfassen des Antrags. Bei ausgezeichneten Kandidatinnen stellen sie einen formlosen Antrag auf Unterstützung durch den Hildegund-Holzheid-Fonds an die Frauenbeauftragte der Evangelisch-Theologischen Fakultät.
  • Der Dekan, der Forschungsdekan und die Frauenbeauftragte entscheiden über die Anträge. Der Fakultätsrat wird über die Entscheidung informiert.
  • Der Betrag wird dem Lehrstuhl überwiesen, an dem die Doktorandin promovieren wird. Sie wird als studentische Hilfskraft angestellt. Ihre Arbeit als studentische Hilfskraft ist dem Verfassen des Antrags für eine Stiftung oder eine andere wissenschaftliche Einrichtung gewidmet.
  • Nach Abschluss der vereinbarten Zeit verfasst die Doktorandin einen kurzen inhaltlichen Bericht und sendet ihn an die Frauenbeauftragte.

Der Hildegund-Holzheid-Fonds zur Unterstützung von ausgezeichneten Frauen, die sich an unserer Fakultät für eine wissenschaftliche Laufbahn entschieden haben, wurde 2017 anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an die Juristin Hildegund Holzheid eingerichtet. Mit ihrer großzügigen Finanzierung hat sie ein Zeichen der Verbundenheit zur Fakultät gesetzt und die Notwendigkeit einer gezielten Frauenförderung tatkräftig zum Ausdruck gebracht.

Die Juristin Hildegund Holzheid, geboren 1936, Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs und des Oberlandesgerichts München a.D., sagt über ihre Motivation zur Einrichtung dieses Fonds: "Meine Motivation, mich gerade für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchseinzusetzen, beruht auf zwei Gründen. Zum einen hat mich das Anliegen der Frauenförderung in meiner beruflichen Laufbahn und auch in allen Aufgaben, die ich nach meiner Pensionierung wahrgenommen habe, zunehmend mehr beschäftigt, insbesondere auch im Bereich der Wissenschaft. Zum anderen haben mir konkret Gespräche mit jungen Frauen aus der Fakultät gezeigt, dass auch in der Evangelischen Theologie die Frauen viel Unsicherheit in ihren wissenschaftlichen Laufbahnen sehen. Daraus entstand die Idee, speziell Frauen auf dem Weg zur theologischen wissenschaftlichen Laufbahn zu unterstützen und zu ermutigen. Es geht mir dabei nicht nur um die gerechte Teilhabe von Frauen an Positionen in der Wissenschaft, sondern auch um die Nutzung des unverzichtbaren Potenzials von Frauen für Wissenschaft und Forschung, auch in der Theologie."