Forschung

Forschungsfelder und aktuelle Forschungsprojekte am Lehrstuhl Kirchengeschichte II

Die Kirchengeschichte als theologische Disziplin hat die Geschichte des Christentums und der Kirchen zu ihrem Gegenstand. In Forschung und Lehre umfasst die Arbeit am Lehrstuhl für Kirchengeschichte II den Zeitraum vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Drei Schwerpunkte sind hier besonders ausgeprägt: (1) Martin Luther und die Reformation, (2) die Aufklärung und (3) die Kirchliche Zeitgeschichte.

Reformation

Werkstatt Cranach d. Älteren, Luther um 1525, St. Anna-Kirche in Augsburg

© Annette Zoepf

Der erste Schwerpunkt befasst sich mit dem Vorabend der Reformation, mit Person, Werk und Theologie Martin Luthers sowie mit der Reformationsgeschichte und dem beginnenden Konfessionellen Zeitalter. Neben den frühneuzeitlichen Druck- und Bildmedien werden u.a. Theorie und Praxis reformatorischer Gottesdienste und Predigten erforscht. Das Lutherjahrbuch als das führende Organ der internationalen Lutherforschung wird vom Lehrstuhlinhaber jährlich herausgegeben.

Aufklärung

Der zweite Schwerpunkt fokussiert die Zeit der Aufklärung und fragt nach den unterschiedlichen Ausformungen und Akteuren in Theologie und Kirche. Von der Frühaufklärung und der sogenannten Übergangstheologie bis hin zur Neologie als der reifen Gestalt der theologischen Aufklärung reicht das Spektrum. Zeitschriften und Kirchenbibliotheken stellen besondere Forschungsinteressen dar.

Kirchliche Zeitgeschichte

Münchner Straßenschild, Umbenennung Katharina-von-Bora-Straße statt Meiserstraße

© Nora Schulze

Der dritte Schwerpunkt gilt der Kirchlichen Zeitgeschichte mit den spezifischen Themenfeldern Kirche und Theologie in der Zeit des Nationalsozialismus, christlicher Widerstand im Nationalsozialismus, kirchliche Erinnerungskultur nach 1945, Diskriminierung von Christen in der DDR sowie der Zusammenhang von Protestantismus, Staat und Gesellschaft 1945 bis 1990 in Ost- und Westdeutschland. Die enge Vernetzung des Lehrstuhls mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte gibt der Kirchlichen Zeitgeschichtsforschung ein zusätzliches Gewicht und bietet ideale Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit.