Andreas Eder
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrstuhl Praktische Theologie I
Büroadresse:
Geschwister-Scholl-Platz 1
Raum C 316
80539 München
Sprechstunde:
Nach Vereinbarung

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Fallstudien zu Struktur und Funktion ‚kirchenleitender Theologie‘
Mein Promotionsprojekt widmet sich dem Aggregatszustand religiöser und theologischer Sprache in Texten kirchenleitender Organe. Sein Ziel besteht darin, ein Sensorium für die Vielgestaltigkeit und pragmatische Multifunktionalität darin vorfindlicher expliziter und impliziter Theologien zu entwickeln. Um deren exemplarische Verwendungsmuster zu identifizieren, kombiniert mein Projekt qualitativ-inhaltsanalytische mit normativ-rekonstruierenden Methoden. Das forschungsleitende Interesse besteht dabei in der Vermutung, dass kirchenleitende Praxisreflexion durch die Verwendung dieser Sprachformen einen spezifischen Typ Normativität erzeugt. Dieser wird ihr von einer hochspezialisierten akademischen Theologie zunehmend weniger zur Verfügung gestellt, erweist sich aber scheinbar als erforderlich für den Vollzug organisierter religiöser Praxis. Das unter den genannten Gesichtspunkten untersuchte Textcorpus setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Einerseits besteht es aus kirchenleitenden Texten, die Gremienprozesse durchlaufen haben. Dabei handelt es sich sowohl um Veröffentlichungen der Kammern der EKD als auch um ausgewählte landeskirchliche Reformpapiere. Andererseits umfasst es Gattungen, die mit der kirchenrechtlich verankerten Hauptquelle normativer Entscheidungen, der Synode, verbunden sind. Dazu zählen präsidiale Synodeneröffnungsreden, Bischofsberichte und öffentliche Worte der Synode zu aktuellen Belangen. Den zeitlichen Rahmen der in die Analyse einbezogenen Texte steckt nach unten das Epochenjahr 1989, nach oben das Jahr 2019 als Vorjahr der Coronapandemie ab.