Forschung

Die in griechischer Sprache verfassten 27 Bücher des Neuen Testaments sind in einer Welt entstanden, die durchaus von griechisch-römischer Kultur dominiert wurde. Das Forschungsziel besteht darin, das Neue Testament im Rahmen der Sprach- und Schriftkultur der hellenistischen Umgebung zu erforschen, ebenso die Interaktionen zwischen Nachfolger:innen Jesu mit jüdischer und nicht-jüdischer Herkunft mit dem griechisch-römischen Heidentum, die die konstituierende Rolle für die Gestaltung des neutestamentlichen Schriften gespielt haben.

Im Zentrum dieses Forschungsgebiet liegen die Prozesse der Sammlung und Rezeption der neutestamentlichen bzw. frühchristlichen Schriften, die zu der endgültig durch die Kirche anerkannten Gestalt des Neuen Testaments geführt haben. Als Gegenstand dieses Forschungsbereichs dienen die Sammlung und Überlieferung der Paulusbriefe im Frühen Christentum.

Während die klassischen textkritischen Methoden sich im Laufe der Zeit als Hauptinstrument der Exegese bewährt haben, können neue Zugänge zur Analyse der textuellen Zeugnisse die allgemein akzeptierte Methodik ergänzen, aber auch in Frage stellen. Die Anwendung der New Philology anstelle der am (Ur-)Text orientierten klassischen Textkritik, zielt darauf, die Handschriften als historische Artefakte in materiellem Aspekt zu erforschen.

In diesem Forschungsbereich werden die materiellen Aspekte des Neuen Testaments und des Frühen Christentums untersucht. In dieser Hinsicht liegt das Forschungsinteresse auf den materiellen Aspekten der Lesekultur und -praktiken in der Antike. Besondere Beachtung finden die ökonomischen Aspekte des Lesens.

Zu diesem Forschungsbereich gehört die Anwendung der digitalen Methoden im Rahmen der Forschung des Neuen Testaments. Das umfasst vor allem die neuen Methoden der digitalen Erschließung des Textes, aber auch die Anwendung der digitalen Werkzeuge, die für die Erforschung des Neuen Testaments hilfreich sein können.