Queer sein, leben, lieben und denken – L(i)ebensformen jenseits des Heteronormativen und Binären beschäftigen und polarisieren die Gesellschaft. Für religiöse Gemeinschaften ist die Auseinandersetzung mit queeren Perspektiven besonders spannungsreich, nicht zuletzt, weil Geschlechterfragen zu den Grundthemen religiöser Traditionen gehören.
Sowohl gesellschaftlich, als auch kirchlich und theologisch wird Queer-Sein stark diskutiert. Die Queer Theology ist ein die Disziplinen der Theologie und Religionswissenschaft übergreifendes und miteinander verbindendes (buchstäbliches) Querschnittsgebiet, innerhalb dessen beispielsweise die Fluidität von Geschlechterbildern auch in religiösen Traditionen ermittelt wird. Zu grundlegender Selbstreflexion lädt auch die theoriegeleitete Methode "Queering Theology" ein. Darin sind Beteiligte dazu aufgefordert, die (eigenen) oftmals impliziten Deutungen und normativen Ordnungen transparent zu machen und zu hinterfragen. Wo Queer Theology aufhört und Queering Theology beginnt, ist eine offene theologische und religionswissenschaftliche Debatte, die es zu führen gilt.
In den letzten Jahrzehnten hat ein Wandel in der Auseinandersetzung und der Bewertung queerer Lebensformen und Denkweisen stattgefunden. Im Rahmen dieses Dies Academicus unserer Fakultät werden wir uns mit diesen Fragen, die an vielen gefestigten Strukturen und Säulen des Theologietreibens rütteln, auseinandersetzen. Dazu sind alle willkommen – wir freuen uns auf vielfältige und spannende Impulse!
Queere Theologie. Diverse Identitäten und religiöse Normen neu denken (PDF, 1.476 KB)