Forschungsfelder

Die Forschungsprojekte am Lehrstuhl Homiletik und Theorie medialer Kommunikationen sind sämtlich mit den gegenwärtigen Entwicklungen und Herausforderungen kirchlichen Lebens und Arbeitens befasst.

Die Predigt als das Wahrzeichen des evangelischen Christentums hat ihre bleibende Bedeutung, wird aber zunehmend ergänzt durch individualisierte Formen der Kommunikation in unterschiedlichen digitalen und analogen Medien. Diese Kommunikation ist weniger am Paradigma der Verkündigung orientiert als am Muster der einander gegenseitig beflügelnden Zirkulation des religiösen Bewusstseins.

Für das kirchliche Leben der Gegenwart ist kennzeichnend, dass volkskirchliche Formen abgelöst werden durch Formen, die der kleiner werdenden Kirche mit ihren anspruchsvoller werdenden Mitgliedern gerecht werden sollen.

Mehr als die Kirche steht inzwischen die Diakonie für die gesellschaftliche Repräsentanz des Christentums. Als Zusammenschluss all derjenigen Menschen, die sich im Namen des evangelischen Christentums den in Not geratenen Menschen mit praktischem sozialem Hilfehandeln zuwenden, stellen sie eine selbständige evangelische Lebensform dar, die nicht einfach als untergeordnete Ableitung des kirchlichen Lebens verstanden werden kann.

Obwohl der Protestantismus der Gegenwart im Bewusstsein seiner unbestreitbaren und zunehmenden gesellschaftlichen Partikularität lebt, nimmt er für sich eine gesamtgesellschaftliche Relevanz in Anspruch. Interessant ist dabei die Frage, wie sich dieses Bewusstsein vom Bedeutungsverlust zu dem Universalitätsanspruch des christlichen Gottesglaubens und seiner Konsequenzen für die Weltgestaltung verhält. In welchen Formen, mit welchen Argumenten und Strategien artikuliert der Protestantismus der Gegenwart seine bleibende Bedeutung für die weltanschaulich plurale und ausdifferenzierte Gesellschaft?

In der Gegenwart bilden sich ethische Konflikte immer stärker auf der Ebene des Einzelnen ab und können immer weniger generell entschieden werden. Darum sind Seelsorge und Beratung zunehmend durch ethische Themen bestimmt.

Forschungsprojekte

Jedes Element braucht eine Überschrift, die immer sichtbar ist.

In der Gegenwart bilden sich ethische Konflikte immer stärker auf der
Ebene des Einzelnen ab und können immer weniger generell entschieden
werden. Darum sind Seelsorge und Beratung zunehmend durch ethische
Themen bestimmt. Die Evangelisch-theologische Fakultät der LMU reagiert
auf diese Herausforderung durch die Einrichtung einer Mitarbeiterstelle
im Schnittfeld von Seelsorge und Ethik. Sie wurde von Prof. Dr.
Christian Albrecht (Praktische Theologie) und Prof. Dr. Reiner Anselm
(Ethik) auf den Weg gebracht.

Website

http://www.pfarramt.evtheol.uni-muenchen.de/index.html

Seit Juni 2013 bearbeitet die in Göttingen, Erfurt und München angesiedelte Forschergruppe die Frage nach der ethischen Rolle des Protestantismus in der Bonner Republik. Das in zwei Förderphasen angelegte Projekt behandelte in seiner ersten Förderphase (2013-2016) exemplarisch etwa die Kontroversen um Wiederbewaffnung, Wirtschaftsordnung und Sozialstaat, Ehe- und Familienbilder, Ökologie und Frieden in der „alten“ Bundesrepublik. Bearbeitet wurden die Fragestellungen dieser Arbeitsphase in zwölf Forschungsprojekten, in einem Mercator-Fellowship-Programm und auf neun thematischen Workshops.

In der zweiten Förderphase (2016-2019) stehen nun ethische Debatten um die Bedrohung des Lebens (z.B. im Rahmen der Schwangerschaftskonfliktberatung, den Begriff der Menschenwürde und die Anerkennung von Flüchtlingen in der Bonner Republik) und die Bedrohung der Ordnungen (z.B. in Debatten die friedliche Nutzung der Kernenergie, politische Mitwirkung in Bürgerinitiativen und Protestbewegungen) im Fokus. Diese werden in 14 Forschungsprojekten und 13 thematischen Workshops untersucht.

Gemeinsam ist den Projekten aller Förderphasen, dass sie auch die Frage nach dem Einfluss des Protestantismus auf diese Kontroversen und nach der Rückwirkung dieser Debatten auf seine Gestalt und sein Selbstverständnis stellen.

Website

Homepage der Forschergruppe

Ansprechpartner

  • Prof. Dr. Christian Albrecht (Sprecher)
  • Prof. Dr. Reiner Anselm (Ethik, Studiendekan)
  • Prof. Dr. Claudia Lepp (Leiterin der Forschungsstelle der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte)

Abgeschlossene Projekte

FOR 1765 DFG-Forschergruppe "Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989"

Seit Juni 2013 bearbeitete die in Göttingen, Erfurt und München angesiedelte Forschergruppe die Frage nach der ethischen Rolle des Protestantismus in der Bonner Republik. Das in zwei Förderphasen angelegte Projekt behandelte in seiner ersten Förderphase (2013-2016) exemplarisch etwa die Kontroversen um Wiederbewaffnung, Wirtschaftsordnung und Sozialstaat, Ehe- und Familienbilder, Ökologie und Frieden in der „alten“ Bundesrepublik. Bearbeitet wurden die Fragestellungen dieser Arbeitsphase in zwölf Forschungsprojekten, in einem Mercator-Fellowship-Programm und auf neun thematischen Workshops.

In der zweiten Förderphase (2016-2019) standen ethische Debatten um die Bedrohung des Lebens (z.B. im Rahmen der Schwangerschaftskonfliktberatung, den Begriff der Menschenwürde und die Anerkennung von Flüchtlingen in der Bonner Republik) und die Bedrohung der Ordnungen (z.B. in Debatten die friedliche Nutzung der Kernenergie, politische Mitwirkung in Bürgerinitiativen und Protestbewegungen) im Fokus. Diese wurden in 14 Forschungsprojekten und 13 thematischen Workshops untersucht.

Gemeinsam ist den Projekten aller Förderphasen, dass sie auch die Frage nach dem Einfluss des Protestantismus auf diese Kontroversen und nach der Rückwirkung dieser Debatten auf seine Gestalt und sein Selbstverständnis stellen.

Pflanzen. Forschung. Ethik.
Laufzeit:
1. Mai 2012 - 31. Dezember 2013
Das Forschungsprojekt "Pflanzen.Forschung.Ethik." des Instituts TTN setzte sich mit der Erforschung der kommunikativen Potenziale eines Webportals zur Förderung der ethischen Diskussion über Pflanzenforschung in Bayern auseinander. In einer ersten Phase wurde ein Webportal eingerichtet werden, das ausgewogen und verständlich über moderne Pflanzenforschung aus ethischer Perspektive und unter Rücksichtnahme auf kulturelle Leitbilder informiert. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, inwieweit sich die didaktischen, inhalts- und nutzerorientierten Elemente eines webbasierten Informations- und Kommunikationsportals dazu eignen, einen auf Fakten basierten und ethisch reflektieren Umgang mit dem Thema zu fördern.

Zur Organisation des Projektes
Antragsteller ist Prof. Dr. Christian Albrecht, Lehrstuhl für Praktische Theologie der Evangelischen Fakultät der LMU München und das Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN) an der LMU München.
Gefördert wurde das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Kooperationspartner sind Dipl.-Ing. Gerd Spelsberg, Geschäftsführer von i-bio und Gründer von transgen.de und Prof. Renate Hermann vom Studiengang Multimedia und Kommunikation der Hochschule Ansbach. Ein wissenschaftlicher Beirat für das Projekt wurde eingerichtet.

Sterben im Alter. Orte, Bilder und Deutung in evangelischer Perspektive

Die Collegium Augustinum gemeinnützige GmbH förderte die Ausarbeitung einer ethischen Exploration zur Frage nach Bildern und Deutungen des Sterbens im Alter sowie zur Frage nach der Freiheit beim Sterben im Alter, die vom April 2010 bis zum April 2011 in Kooperation mit dem Institut TTN von Dr. Michael Zichy und Dr. Stephan Schleissing verfasst wurde. Es handelte sich hierbei um eine interne Studie für die Collegium Augustinum gemeinnützige GmbH.

Greifenstein, Johannes:

Ausdruck und Darstellung von Religion im Gebet. Studien zu einer ästhetischen Form der Praxis des Christentums im Anschluß an Friedrich Schleiermacher, Mohr Siebeck, Tübingen Reihe: Praktische Theologie in Geschichte und Gegenwart 18, 2016

Graupner, Richard:

Gottesdienst als Ritual. Entdeckung, Kritik und Neukonzeption des Ritualbegriffs in der evangelischen Liturgik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Reihe: Evangelisch-Katholische Studien zu Gottesdiensten, Band 5, 2019

Hoppe, Sabrina:

Der Protestantismus als Form und Faktor. Sozialethische Netzwerke im Protestantismus der frühen Bundesrepublik, Mohr Siebeck, Tübingen Reihe: Religion in der Bundesrepublik Deutschland (RBRD) 2, 2019

Klement, Teresa:

Der 14. Deutsche Evangelische Kirchentag 1969 als exemplarische Studie für die Positionierung des Protestantismus in und zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkmedien nach 1949, Edition Ruprecht, Göttingen Reihe: Kontexte. Neue Beiträge zur historischen und systematischen Theologie, Band 48, 2019